Wie aus der Asche
Veröffentlicht am | Freitag, den 30.01.09 | Christoph Schlingensief
Vorgestern war noch alles am ende, in asche…. und dann heute der superknall. habe die erste vorzeigbare fassung der african twintowers gezeigt. wie ich da vor 3 jahren in afrika herumgeirrt bin. alle dabei, irm, aino, jörg, claus, patti, meika, kathrin, frieder, norbert, stefan, robert, katharina, karin, usw… und jeden tag ein neuer versuch. 100 filme. keine handlung und dann plötzlich doch. die handlung ähnelt auf merkwürdige art dem 8 1/2 von fellini, nur eben heute und nicht so aufwendig. eigentlich eine dokumentation zu einem ähnlichen thema. und nun 3 jahre später habe ich den kommentar dazu gesprochen und man merkt, dass ich da sehr lachen mußte. über diesen untragbaren zustand dabei. dagegen wirke ich jetzt wohl wie ein versöhnlicher behinderter, älterer herr. aino meinte auch, ich hätte da damals ja so auf den putz gehaun, das hätte sovielen leuten weh getan. — naja, und da passiert es, dass ich plötzlich einen film mit ähnlicher thematik sehe, lasse sofort den text abschreiben und probe heute mal , was wäre wenn die besatzung da auf der bühne genau diesen konzeptlosen kampf führt. der versuch von joachim, fritzi und mira dem umstand herr zu werden, dass der der da inszenieren wollte, nichts mehr kann als sich zu erinnern. alles was ihm neu vorkommt ist eigentlich schon tot(d). und selbst das nicht einmal.
also berührt er nochmal parsifal, aber auch die texte von damals, die angst, aber auch dieses lazarusgefühl nicht gestorben zu sein, sondern doch noch zu leben… und was nun? eine oper,… “ReadyMadeOper”…. arno komponiert fleissig…. das team ist wirklich superlieb. margit wirkt quengelig. glaube, dass wir uns diesmal nicht so gut verstehen. irgendwie will sie, aber dann ärgert sie sich, dass sie nicht kann oder will… ich hab auch keine lust da groß rumzukämpfen. heute war es großartig. so habe ich seit – ach was weiss ich – nicht mehr gelacht. und dann noch unsere super-sister faso-girls aus burkina faso. gestern angekommen. und heute schon mittendrin. eine kraft, eine selbstverständlichkeit wie die agieren. da kann doch eigentlich fast jeder einpacken. — also ich danke, dass wir weitergemacht haben. heute habeich mich wirklich gefühlt wie früher. und die musik funktioniert sogar! arnos neue kompositionen oder auch meine sachen. vielleicht liegt aber auch alles am reisschnaps, den janina, meika, heta und ich gestern getrunken haben. über 1000 % schien uns. aber vielleiucht waren es “auch nur” 60%. jedenfalls hat es mich so in den schlaf gebracht. hatte wunderschöne träume, hab im traum wohl unmengen erzählt. wie ein kind alles gebrabbelt, was so passierte. und auch das muß sehr lustig gewesen sein. vielleicht sollte ich nachts mal ein band mitlaufen lassen. vielleicht redet man nachts die beste idee, und keiner weiss es. morgen dann wieder probe um 12.00uhr. und sonntag ist frei… schade eigentlich…. jetzt werd bloß nicht übermütig !… gute nacht!