07-08-2010- DIE BILDER VERSCHWINDEN AUTOMATISCH UND ÜBERMALEN SICH SO ODER SO ! – “ERINNERN HEISST : VERGESSEN !” (Da können wir ruhig unbedingt auch mal schlafen!)

Veröffentlicht am | Samstag, den 07.08.10 | Christoph Schlingensief

Wie lange war es still… lange stiill. stoße jetzt nach ca. 3 wochen auf das letzte video hier. habe ich gleich gelöscht. wen soll das das interessieren? vielleicht sind solche vidoeblogs oder einträgen nur dann von intererrägen, wenn die angst zu gross wird. die angst, weil diese kleine illussion von — aber nun nach den knapp 4 wochen scheint es anderes zu sein. die bilder (ixen) sich aus… da ist ja kein sentimentaler schmerz. die bausupsanz ist erstaunlich gut… und nun? wieder ein neues bild? wieder infos zu neuen dingen, die ,…… ja eigentlich was ?….. alles sehr oberflächlich und rechtschreibefehler häufen sich die dinge …. das baut läufz seit tmc auf. der appetetit läßt rasant nach. – ARD- TATORTREKA7 …(warum werde ich icht nicht denn nicht wenigstes einer meiner halbwegs siution normalererenen situatuin aufgeklärt. so macht es mich nur traurig, piasch und

DER VORGANG ALS SOLCHES … – den ton können sie auch bei den unteren clips durch einen rechtsklick reduzieren, bzw. abschalten.. da gibt es einige punkte im gebrauchsmenu…..

Veröffentlicht am | Freitag, den 09.07.10 | Christoph Schlingensief


 
Wenn das Gezirpe kommt, dann ird bestrahlt. das anfängliche geräusche sind nur mini-röntgenbilder, um zu sehen, ob die positionen der vortrage übereinstimmen.
in ca. 1 monate gibt es dort eine maschine , die die genauigkeit der bestrahlungsbereiche nochmal um gut 60 prozent verbessern. vielleicht noch mehr….
der vorgang wirkt sehr bedrohlich, zumal nicht klar ist, ob die wirkung lange anhält. aber ohne diese methode wären die anwesenheit auf erden um ein vielfacvhes reduziert.
(…) je stärker man sich morgens für den besuch in der kammer motvieren kann, desto mehr verliert man in dieser doch sehr kurzen zeit von nur ca. 20 minuten.
es gibt auch leute, die das länger ertragen müssen. wie man sehen kann, beeinträchtigt die strahlung die viedo-aufzeichnung in keinsterweise, obwohl hinter der schwester
dicke beton/stahltore geschlossen werden. da ist alles heermetisch abgeschirmt. sogar eine hochschwangere schwester sitzt da hinter den kontrollmonitoren und rennt duch den gang
oder organisiert die korrekte einrichtung der patienten und die sehr vernatwortungsvolle beobachtung des bestrahlungsvorgangs…. es sollte einem mut machen, wenn hochschwangere da
rumlaufen, aber tief drin denke ich nur…. ist das wirklich okay? (…) die sache verlängert leben! aber noch nie – und ich habe das schon sehr oft gedacht – habe ich an ein näheres ende gedacht
als jemals zuvor. und wenn aino und dich dann wieder zum taxi gehen… dann sehen wir auch leute, die sher blass sind… sehr fertig.. aber sie sind so freundlich und so aufmerksam…
es ist fast schon beschämend… vielleicht sollte sich der ein oder andere mal entschließen eine solche station (gibt mehrere dieser dinger in berlin oder auch in anderen ländern zu besuchen !
es lohnt sich deshalb, weil sie sehen werden, wie sehr die forschung vorangeht, und was der mensch in seinem lebenkampf so alles mitmacht. wie oft habe ich auch in meinem leben gerufen: “ich kann nicht mehr !”
leute, das ist eigentlich sehr oft sehr lächerlich! es ist zwar alles relativ, aber es lohnt sich darüber nachzudenken, das alles docch noch geht! es geht sehr viel! und dieses verzweifeln an der eigenen
sättigung sollte signal dafür sein, sich selber wieder mehr als sehr widerstandsfähigen kämpfer der liebe und zuneigung, der hilfsbereitschaft und überbringer neuer und guter ! nachrichten zu werden!
dieses : “ich kann nicht mehr!” ist nicht immer, aber sehr oft ein fürchterlicher wichtigtuersatz, der niemandem helfen wird. leute schaut euch die an, die mit plastikmasken (rund um den kopf herum) unter das ding müssen,
um dort in die tiefen ihres gehirns strahlen zu lassen, damit der gierige krebs nicht weiterwächst und -frißt. lebt so gut ihr könnt. genießt jeden punkt der entspannung im kreise der familie oder der freunde,
glaubt immer an eine zukunft und pflegt das normale ! – Das Normale ist das höchste was uns geschenkt wurde oder von den eltern beigebracht wurde. nutzt das ! ich kann es immer noch nicht.
und ich hatte jedesmal gedacht: jetzt hast du es endlich kapiert. noch ein härterer schlag kann kaum passieren… und jetzt wieder noch näher… eines stimmt: man lernt nie aus… darum genießt den punkt der dummheit, aber zieht daraus schlüsse des glücks ! glück hat, wer mal nicht über sich und seinen zustand reflektieren muß. und dieses fast zwanghafte überlegen über den eigenen zustand macht alles so suaer und ungenießbar!
ich wäre froh, wenn ich ohne dieses reflex über den eigenen zustand nachdenken zu müssen… ;denn das wichtigste ist eigentlich: denke an die anderen, die dich ertragen müssen. die haben mehr hölle auf erden als erlaubt ist.
die müssen nicht nur deine chaotische art ertragen oder deinen großen pessimismus! nein, diese leute sehen jemanden, der sich schon auf dem abschiedsweg befindet. und der dann so redet, als müsse er nun halbwegs erträglich bleiben, damit er in guter erinnerung bleibt. dazu würde ich gerne später mal mehr schreiben. mal schauen, wann das geht. es geht nicht immer alles, wenn ich will. die normalitä, um darüber schreiben
zu können, braucht ruhe oder vielleicht sogar geladene wutenergie. es mal loswerden wollen… müssen.. heute nacht geht es nicht; denn im laufe des textes ist mein schmerz weniger geworden und ich werde die
zeit nutzen. gute nacht! CS

 

FOTOPIXSTUDIO

Veröffentlicht am | Mittwoch, den 07.07.10 | Christoph Schlingensief


 
42 mal… Früher habe ich es vermieden pfifferlinge aus Polen zu essen…. Die Zeiten sind schon lange vorbei!…..

WIE SOLL ES JETZT WEITERGEHEN ?

Veröffentlicht am | Montag, den 28.06.10 | Christoph Schlingensief

Ouazazate-trifft-heute-28-6-20


Ouarzazate
(arabisch ‏ورززات‎ Warsasat)… das war vor wenigen wochen. besuch im filmstudio. die idee einen film zu drehen werde ich nicht mehr los. und heute, an so einem tag wo sich alle bilder der zukunft ohne mich weiterentwickeln wollen, finde ich dieses foto. ein leerer raum, und die stirn im vordergrund. … eigentlich war da nur ein aufgeklapptes fenster… schaue mir räume und objekte an und stelle mir die ruhe vor…

SOFORTIGER ABRISS VENEDIGS !

Veröffentlicht am | Mittwoch, den 23.06.10 | Christoph Schlingensief

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht was der chefarchitekt da sagt? Das kommt mir wie eine presseente vor. Nazis und kommunisten haben eines gemeinsam, sie muessen immer etwas vernichten, um sich selber platz zu verschaffen. Den palast der republik bauen sie dann auch wieder in ein paar jahren auf und das disney-schwachsinns-stadtschloss werden sie auch irgendwann bauen und irgendwann wird es eine verordnung geben, das wir bundesbuerger in historischen kostuemen herumlaufen muessen. Dem architektonischen schwachsinn in deutschland sind keine grenzen gesetzt. Warum fordert der chefarchitekt, von dem noch niemand vorher was gewusst hat, das man endlich den postdamer platz abreisst. Da wuerde ich eventuell zustimmen. Das zeug ist jetzt schon komplett verbloedet. Man koennte doch einen teil des nicht realisierten stadtschlosses auf das gelaende des abzureissenden pavillons bauen. Nur so als test! Aber im ernst, warum nicht einfach das gebaeude erweitern? die reichstagskuppel war keine schlechte idee. Also den bau veraendern, aber nicht gleich niedermachen. Was fuer ein wichtigtuerischer vorschlag? Bloss weil das gelaende dem auswaertigen amt gehoert? (Geschenk von mousolini). Deshalb duerfen wir das abreissen und die anderen muessen mit ihren kleinen hexen-und maerchenhaeusern so weiterleben? Warum nicht gleich venedig abreissen und deutschland draufkleben? Weil wir nicht mehr weiterdenken wollen, sondern nur noch schnell zu irgendeinem billigen schluss, wollen wir lieber alles planieren… Na wenn das dann spaeter in den geschichtsbuechern als deutsche spezialitaet stehen bleibt, dann fordere ich hiermit die sofortige absetzung des deutschen chefarchitekten, auch wenn noch keiner wusste, das hinter all diesem deutschen staedtebaulichen bloedsinn eine einzige person gesteckt hat. Zumindest sind wir da jetzt einen kleinen schritt weiter. Los geht’s, besuchen wir ihn zuhause. Der architekturschwachsinn hat einen namen! Christoph schlingensief

ES GEHT SOWIESO WEITER !

Veröffentlicht am | Donnerstag, den 03.06.10 | Christoph Schlingensief

Pressemelung: Christoph Schlingensief in Burkina Faso.

Der von seinem Amt überraschend zurückgetretene Bundespräsident Köhler hatte am 9. Juni auf der Reise zur Eröffnung der Fußball-WM in Südafrika einen Besuch des „Operndorfes“ in Burkina Faso geplant.

„Natürlich geht das Operndorf weiter, ohne Frage. Es ist ein Aberglaube, dass das Operndorf erst gesegnet ist, wenn ein deutscher Politiker oder der Papst ihren Segen dazu geben, ganz im Gegenteil, es läuft alles super“, sagte Schlingensief der Nachrichtenagentur dpa. In Hannover werden am Freitag ein Modell und Filme zum Schlingensief-Projekt „Remdoogo – Das Operndorf“ zum Auftakt der Kunstspiele Herrenhausen präsentiert.

Natürlich habe er sich über die Unterstützung des damaligen Außenministers Frank-Walter Steinmeier (SPD) und des Bundespräsidenten gefreut, „aber wir machen das Projekt nicht für die deutschen Politiker“, betonte Schlingensief, der sich am gleichen Tag von seinem Feriendomizil auf den Weg nach Burkina Faso machte.

Verständlicherweise habe es in Burkina Faso nach der Absage Köhlers „einige Verunsicherung“ gegeben, deswegen wolle er auch sofort dorthin reisen. Er werde dort auch Gespräche mit den Organisatoren und mit Politikern in der Hauptstadt Ouagadougou führen. Danach fliegt Schlingensief nach Wien, wo er mit den Proben für sein Opernprojekt „Via Intolleranza II“ beginnt, das nach Brüssel und Hamburg vom 12. bis 14. Juni im Burgtheater und danach noch in der Bayerischen Staatsoper in München (24. bis 27. Juni) gastiert.

Der 49-jährige, an Krebs erkrankte Berliner Film- und Theaterregisseur („Das deutsche Kettensägenmassaker“) hatte im vergangenen Februar den Grundstein für sein „Operndorf“ in Burkina Faso nahe der Hauptstadt Ouagadougou gelegt. Die Bauten mit Werkstätten, Veranstaltungs- und Schulräumen für Musik- und Filmunterricht sowie Theateraufführungen und medizinische Einrichtungen wurden von dem einheimischen Architekten Francis Kere entworfen.

Nach den Worten Schlingensiefs, der 2004 sein spektakuläres Operndebüt mit Richard Wagners „Parsifal“ bei den Bayreuther Festspielen gab, soll es bei seinem neuen Projekt nicht um ein „abgehobenes Anti-Bayreuth“ gehen. Vielmehr sei es eine seine Inszenierungen „begleitende Forschungsarbeit“, die den Versuch unternehme, „Schritt für Schritt zu begreifen, warum wir ständig dem afrikanischen Kontinent helfen wollen, obwohl wir uns selber schon lange nicht mehr helfen können“. Das Projekt wurde auch von Köhler, dem Goethe-Institut, der Bundeskulturstiftung sowie Prominenten wie dem Regisseur Roland Emmerich, dem Sänger Herbert Grönemeyer, von Frau Oetker, dem Schriftsteller Henning Mankell und vielen privaten Spendern von 9 bis 87 Jahren und vielen Kutlurschaffenden, Arbeitern, Häuptlingen und der Regierung von Burkina Faso unterstützt. (siehe Spendenkonto unter: www.festspielhaus-afrika.com)

Schlingensief, der kürzlich überraschend für die Gestaltung des deutschen Pavillons bei der Kunstbiennale Venedig 2011 berufen wurde, eröffnet am 3. Oktober die neue Ausweichspielstätte der Berliner Staatsoper im Schillertheater mit der Uraufführung „Metanoia – über das Denken hinaus“ des Komponisten Jens Joneleit unter der musikalischen Leitung Daniel Barenboims. dpa

DIE KAABA ? Geschlossen? – Die Fata Morgana der eigenen Kunstverklärung …

Veröffentlicht am | Donnerstag, den 03.06.10 | Christoph Schlingensief


 
Eigentlich verwirrend…. aber manche dinge muß man eben selber erlebt haben…. da ist es doch egal ob die götter oder die, die sich dafür halten, nur im kontext der eigenen arbeit auftauchen oder als eingebildete fata morgana der eigenen kunstverklärung. beides ist eingebildeter murks. auch die zeit der jungen wilden ist vorbei… auch sie wurden zu alten männern… und denken nur noch an die hängung von bildern, statt mal über den inhalt nachzudenken…

UND HIER NOCHMAL ZUM MITSCHREIBEN

Veröffentlicht am | Mittwoch, den 26.05.10 | Christoph Schlingensief

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Nicht nur für die vielen Pressefotos – und die vielen Leute, die zwar die Fotos abdrucken, aber nicht die Namen der Darsteller aus Burkina Faso. Das sind wirkliche Menschen ! Kaum zu glauben für viele…. Stehend von links nach rechts: Brigitte Cuvelier, Jean Chaize, Ahmed Soura, “Primo” Abdoul Kader Traore, “Kandy” Mamounata Guira, Kerstin Grassmann, Issoufou Kienou, Isabelle Tassembedo, Nicolas Ulrich Severin Tounga, vorne-von-links-nach-rechts: Wilfried Zoungrana, Jean Marie Gomzoubou Boucougou, (stehend vorne /der Kinderflüchtling): Amado Komi (Komi ist 28 Jahre alt! Das glauben viele Leute nicht, aber es steht wirklich in seinem Paß und seine Familie hat das auch bestätigt. Übrigens: Komi sucht eine Frau. Auch das stimmt! Wer ihn in Burkina Faso treffen will oder in Wien ab dem 12.6., wenn die Reise weitergeht, der kann sich unter buero@schlingensief.com , stichwort: Komi, gerne melden. Bitte mit Foto und Lebenslauf!) – WER PRESSEFOTOS BENÖTIGT, MELDE SICH BITTE AUCH UNTER: BUERO@SCHLINGENSIEF.COM !

ZWEITENS – Fortsetzung der Fundstücke

Veröffentlicht am | Freitag, den 21.05.10 | Christoph Schlingensief

Der eine Kampf ist der Kampf des Überlebens, also zu gucken, dass man den nächsten Tag erreicht oder die nächste Woche oder den nächsten Monat. Das ist der reine gesundheitliche Aufwand. Und dann gibt es natürlich die Kampfbereitschaft im Leben selber. Wenn ich schon kämpfe, dann muss ich aber wissen, warum. Und jetzt muss ich den finden, der mir den Grund sagt. Da ist, glaube ich, der Weg der richtige, dass ich mir den Grund selber nenne. Und dann kämpfe ich tatsächlich für mich.

Dann ist hoffentlich auch die Voraussetzung da zu sagen, ich weiβ, dass auch ich sterben werde. Selbst wenn ich jetzt mein Leben verändere, selbst wenn ich es jetzt auf den Kopf stelle und total anders strukturiere, auch ich werde irgendwann mal am Ende daliegen und das war’s.Aber vielleicht bin in einen kleinen Schritt näher gekommen zu einer Form von Transparenz. Vielleicht bin einen kleinen Schritt näher gekommen zu einer Klarheit, die man mir genommen hat oder die ich mir habe selber nehmen lassen in dem ich immer wieder auf Leute gehört habe, die mir erzählt haben, was ich tun soll. Oder ich mir selber schon im vorauseilenden Gehorsam erklärt habe: tu dieses, dann wirst du keine Probleme kriegen.

Also diese ständige Verwirrung, die wir da so haben. Wer ist in der Lage, sich selber den Marschbefehl zu erteilen? Da ist kein Politiker in der Lage, auch kein Künstler, vielleicht der noch am ersten. Nur leider lässt der Künstler sich noch schneller kaufen als ein Politiker. Ein Politiker muss leider damit rechnen, dass ihm schon wieder nach einem halben Jahr irgendeiner offenbart, dass er falsch abgerechnet hat, oder dass er eitel ist oder sonst einen mist. Ein Künstler hat erstmal Freiheit und deshalb fängt er auch ganz schnell an sich zu wiederholen und auf seinen Erfolg zu bestehen.

Ich glaube, dass es gut ist, darauf zu hoffen, dass sich Dinge ganz plötzlich ganz anders entwickeln als wie man sie gedacht hat. Also sich auch auf Fehler einstellen und dass gescheitert wird. Scheitern als Chance sehen. Diese Sachen sollte man Kindern schon früh genug als Lustfaktor beibringen. Dass du sagst: du wirst erst dann wirklich geil, wenn es schief läuft, das wirst du noch erleben. Nicht die Kinder zu erziehen in einen vorauseilenden Gehorsam sich selber zu bescheiden und schon als Kinder zu lernen, dass sie sich nicht entfalten sollten, weil wenn sie es machen würden, würden sie sofort in der Gesellschaft keine Schnitte mehr bekommen. Ich will auch keine Asozialen heranziehen. Ich will Kinder in der Verantwortung. Man darf alles machen, man muss aber nicht gleich Kokain einnehmen oder in einem Technoclub leben und alle Sexualpraktiken machen als siebzehnjährige. Man kann aber anfangen als siebzehnjährige das zu lesen, das geil zu finden, das aufzuschreiben, das zu klauen, zu sortieren, weil es einen anmacht. Ich habe Apollinaire gelesen mit siebzehn, ich habe Die 11 000 Routen oder Bataille, die Geschichte des Auges habe ich mit 22 gelesen. Das waren für mich DIE WERKE.  NNNTTT

SICH NICHT TRAUEN

Veröffentlicht am | Freitag, den 21.05.10 | Christoph Schlingensief

Wenn ich in den himmel gucke, dann ist  das doch die reinste Energie, was ich da sehe. Welche Energie da war, und das wir noch immer das Licht der bereits gestorbenen Sterne sehen können, obwohl sie vor Millionen von Jahren erloschen sind. Und das noch ein Universum gefunden wird und noch eins und noch eins…. Dieser wirklich sensationelle Wahnsinn wird in keinster Weise ernst genommen, sondern wir versuchen seit ewigkeiten so zu tun, als wären wir die Eroberer dieses Universums. Als hätten wir die Weisheit gefressen.Wenn wir  aber mal sagen würden, dass die Welt, in der wir leben, eigentlich nur ein miniausschnitt von möglicher Freiheit darstellt , dann wäre es doch leichter zu gerstehen, das gerade hier auf diesem miniplaneten noch gigantisch viel möglich ist und das wir tatsächlich eingreifen können ! ja, wir können sogar eingreifen. Was für ein privileg gegenüber tonnen von abgestorbenen gesteinsbrocken, die sonst so durchs all rasen…  Man kann jetzt etwas tun, du kannst tatsächlich deinen Traum erfüllen – nicht den amerikanischen Traum, das meine ich nicht – aber du kannst hier und jetzt alles hinterfragen, vielleicht sogar berühren und ausprobieren… Aber du musst dich dafür auch wahnsinnig einbringen. du musst dich  wirklich mal investieren und du wirst auch extrem viel Kraft verlieren und du wirst es nicht mehr sehr leicht haben. Das wird anstrengend und du wirst die ganze Zeit immer nur da sitzen und denken, hätte ich mich lieber für die andere Seite entschieden. Die sind schon viel weiter als ich. Die haben schon ein Auto, die haben schon eine Familie, die sind schon, was weiβ ich, in Kanada gewesen, oder auf dem Mond. Ich bin immer noch hier und traue der Sache nicht. Und ich glaube, dass wäre eigentlich so der Hauptpunkt.

Wir suchen vielleicht deshalb etwas an das wir glauben können, weil wir das Vertrauen in uns verloren haben. Wenn man das Vertrauen an sich selber wieder hat, dann kann man wahrscheinlich in diesem Leben wunderbar glücklich werden. Aber da das Leben nicht leicht ist, verliert man als aller erstes das Vertrauen an sich selber.NNNTTT

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